Du hast deine ersten Yogastunden besucht und fragst dich, warum du immer wieder Begriffe in Sanskrit hörst und was es damit auf sich hat? Natürlich funktioniert Yoga auch ohne Sanskrit, keine Frage. Allerdings: es gibt ein paar Worte die dir immer wieder begegnen werden.
In diesem Artikel stelle ich dir diejenigen vor, die ich in meinem Unterricht tatsächlich häufig benutze.
Aber: Was ist Sanskrit denn überhaupt?
Sanskrit ist eine der ältesten Sprachen der Welt. Sie wird auf 400 v. Chr. datiert. Ihren Ursprung hat sie im Norden des Subkontinents Indien. Sie wird auch als „Heilige Sprache“ bezeichnet und wurde von Gelehrten benutzt.
Namasté
Namasté ist eine Grußgeste und bedeutet soviel wie „Ich verbeuge mich vor Dir“. Dafür legt man/frau die Handinnenflächen aneinander und hält sie etwa auf der Höhe des Herzens oder des sogenannten dritten Auges. Tatsächlich wird diese Geste in Indien und anderen hinduistischen Ländern im Alltag verwendet, allerdings reicht dazu auch die Geste ohne das Wort auszusprechen. Ein anderes sehr gebräuchliches Wort gleicher Bedeutung ist Namaskar.
Asana
Ursprünglich bedeutet „Asana“ ruhiger, stabiler Sitz. Denn nur in einem stabilen Sitz konnten die Brahmanen (hinduistische Kaste der Gelehrten) über lange Zeit sitzend meditieren. Und das ist quasi der Ursprung von Yoga, Meditation. Der physische Aspekt der Bewegung in verschiedene Positionen kam erst sehr viel später dazu. Heute verwenden wir den Ausdruck Asana als Beschreibung für verschiedene Yogapositionen. Ganz viele Positionen haben als Endung -asana. Zum Beispiel: TrikonAsana/Dreieck, UttanAsana/tiefe Vorbeuge, UtkatAsana/Blitz.
Pranayama
„Prana“ bedeutet Energie und „Ayama“ bedeutet soviel wie Kontrolle. Jede Atemmeditation ist auch gleichermaßen als Pranayama zu bezeichnen. Wir beginnen damit unsere Sinne zurückzuziehen, alles andere auszublenden und uns ganz auf unseren Atem zu fokussieren. Allmählich, je nach Übung, wird der Atem bewusst beeinflusst, gelenkt und verändert. Dies hilft die Lebensenergie zu aktivieren, aber vor allem als ganz schnell erlebbares Gefühl, ruhiger zu werden und das Gedankenkarusell zu verlassen. Außerdem hilft es die Lungenkapazität zu erhöhen und wirkt allgemein sehr positiv auf das gesamte Nervensystem. Leicht ist es meistens anfangs nicht, aber es lohnt sich, dran zu bleiben! Mache in jeder Einheit Yoga wenigstens eine kurze Atemübung.
Dhrishti
In Balanceübungen, wie zum Beispiel dem Baum, sage ich immer: „Suche dir einen unbeweglichen Punkt am Boden oder vor dir, einen Dhrishti“. Also einen Punkt auf den du deinen absoluten Fokus legst. Durch eine solche „Verankerung“ kannst du viel stabiler stehen. Weitere Möglichkeiten eines Dhrishtis wären die Nasenspitze, oder im Krieger II (VirabhadrAsana II) der Mittelfinger in Blickachse.
Shavasana
Für viele das Schönste vom Yoga: Shavasana, die Endentspannung! Auf Shavasana sollte auf gar keinen Fall, also wirklich gar niemals, verzichtet werden! Der physische Körper ruht und der Geist bleibt wach. Das ist gar nicht so einfach und braucht auch einige Übung, so zu liegen – mit wachem Geist ohne bewusst zu denken. Wieder eine Art der Meditation die ganz wundervoll ist. In Shavasana ermöglichen wir es unserem Körper und unserem Geist, das vorher Praktizierte zu integrieren und zu verinnerlichen. Einfach ein Genuss, nachdem sich alles entspannt und erfrischt anfühlt.
Fazit
Wie ich anfangs schon geschrieben habe, funktioniert Yoga selbstverständlich auch ohne Sanskrit. Eine gesprochenen Sprache in diesem Sinne ist es sowieso nicht. Allerdings kann man/frau sich so auch über die eigene Sprache hinweg verständlich machen. So ähnlich wie Mediziner:innen mit Latein. Egal wo man/frau sich befindet bzw. welche Sprache gesprochen wird, Sanskrit bezeichnet was gemeint ist. Du kannst also auf Reisen in fremde Länder am Yogaunterricht teilnehmen und weißt direkt was gemeint wird, wenn TrikonAsana (Triangle, Triangolo etc) angesagt wird.
Und falls du nicht sicher bist wie die Worte ausgesprochen werden, kannst du mich sehr gerne fragen, oder ich empfehle dir die App „Yoga 108“.
Namastè, Deine Anja